Aufreger: Wohin mit Oma

– wenn die Pflege der Eltern zum Problem wird – ist der Titel der aktuellen Ausgabe des Stern.

Titelbild Stern  43, Pflegebedürftigkeit, Heimplatz, Pflegeheim, AngehörigeWieder mal den Nerv getroffen, abgesehen davon daß ich die Überschrift etwas daneben finde. Die Zeiten, wo alte Menschen unter „Oma“ oder „Opa“ subsummiert wurden, dachte ich, seien vorbei. Der Artikel ist enttäuschend und bleibt bei sehr allgemeinen Feststellungen im Stil von: Verlassen Sie sich nicht auf externe Bewertungen, sondern auf das, was Sie im Heim vorfinden … ein Gespräch mit der Heimleitung reicht nicht …

Wer wegen des Titelthemas das Heft kaufen will, dem sei davon abgeraten. Es lohnt sich nicht.

Abgesehen davon finde ich die Illustration geschmacklos. Die meisten Angehörigen quälen sich sehr damit herum, und versuchen die Entscheidung so lang wie möglich hinauszuschieben, gerade auch, weil in der Öffentlichkeit das Klischee vom „Abgeben im Heim“ wie ein Postpacket besteht. Diese Art von Berichterstattung ist diskriminierend.

6 Gedanken zu „Aufreger: Wohin mit Oma

  1. Tja, die Empfehlung den aktuellen Spiegel nicht zu kaufen, kam leider zu spät 😉
    Aber was erwartet man von einem Boulevard-Magazin mit Nachrichten-Anstrich? Eigentlich hätte man es sich denken können…
    BTW: added to Blogroll.
    Gruß
    Philipp

  2. Falls Ihr mal ein Buch lesen wollt, in dem dieses Thema sensibel und trotzdem offen zur Sprache kommt, dann empfehle ich Euch: „Der letzte Neubeginn. Senioren erzählen vom Umzug in ihr Altersdomizil“, herausgegeben von Katrin Rohnstock.

  3. Beschweren und nörgeln über unmögliche Zustände und Entwicklung in die Katastrophe, gerade im Altenpflegebereich, hört und liest man sein Jahren in allen Medien. Jedoch von den klugen Köpfen, die das ‚aufgedeckt‘ haben und stets bemängeln, kann man keine Vorschläge zur Verbesseung finden; geschweige denn mit plausibelen Vorschlägen zur Systemänderung Druck auf die Politik auszuüben.

    Von kompetenten Journalisten sollte doch einmal das Thema ‚Rettung aus Polen‘ in die Diskussion gebracht werden. Sicherlich auch kein Allheilmittel; könnte aber in vielen Notfällen hilfreich sein, wenn der strikte Riegel zwischen Sachaufwendung (Tages- und Nachtpflege) und privater Pflege zu Hause (ggf. durch osteuropäische Pflegekräfte) im Sinne von mehr Flexibilität aufgehoben würde.

    Die Gesetzgebung in soweit erscheint überprüfungswürdig, weil hier, wie in anderen Bereichen auch, Lobbymitwirkung bei der Gesetzesfassung zumindest zu vermuten ist.

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