An vielen kleinen alltäglichen Dingen merke ich, wie oft in meinem Alltag Mama präsent war und ich mit ihr innerlich beschäftigt war, ohne daß ich das bewußt wahrgenommen hätte. Ich komme ins Kaufhaus und sehe die ganzen Osterschokoladenwaren und stehe schon am Regal zum Aussuchen bevor ich mich zurückpfeife, denn Schokohasen und Eier habe ich hier immer für Mama gekauft. Auf dem Weg zur Computerabteilung, wo ich Druckertinte kaufen will, komme ich an der Damenbekleidung vorbei und sehe Pullover in Mamas Farben. Noch vor vier Wochen habe ich überlegt, daß sie einige neu braucht dieses Jahr – aber jetzt nicht mehr. Ich schlucke und gehe weiter. In der Lebensmittelabteilung sehe ich, daß die Leberknödelsuppendosen wieder ins Sortiment aufgenommen worden sind. Ich brauche keine mehr. Im Blumengeschäft nebenan lachen mich Frühlingsblumen an, aber nicht mehr für Mama. Und gegenüber hat der Metzger „frische Weißwürste“. In meinem Kühlschrank liegt noch die letzte Portion Senf vom Care-Packet der Firma Develey und auch noch einige Päckchen vom Bernbacher Nockerlgries.
Danke fürs Schreiben und Teilen.
Auch diese schmerzvolen Prozesse gehören zum Abschiednehmen. Danke fürs Mitteilen. Ich denken an Sie.
Pingback: Guest posts, February 2012 | SENESCENCE