„Demente der Woche“ las ich im Inhaltsverzeichnis der aktuellen Ausgabe des Stern Nr. 42. „Buch des Monats“, „Sportler des Jahres“ und andere Ranglisten kenne ich reichlich, aber „Demente der Woche“ fand ich hochgradig irritierend.
Richtig sauer wurde ich aber, als ich mir dann den Artikel zu Gemüte führte. Es wurde von einem weiblichen Hollywoddstar berichtet, die für den Präsidenten eines osteuropäischen Landes für eine extrem hohe Gage ein Geburtstagsständchen singt. Dieser Präsident ist ein Autokrat und sollte wegen der zahlreichen Menschenrechtsverletzungen seines korrupten Regimes geächtet werden – meint der Autor. Nun ist der Hollywoodstar zugleich aktiv in der Initiative „Cinema for Peace“. Das bringt den Sternautor dazu, sie mit dem Titel „Demente der Woche“ zu belegen.
Man muß dieses Verhalten des Hollywoodstars nicht gut finden. Man kann es kritiseren, aber „Demenz“ ist nicht der richtige Ausdruck, wenn jemand im Widerspruch zu Werten lebt, die er propagiert. Ein Dementer kann nicht anders, der Hollywoodstar kann durchaus anders.
Im Stern, der schon herausragende Artikel zu Demenz und Alzheimer veröffentlicht hat, möchte ich sowas schon gleich gar nicht lesen.
Und genauso wie ich es daneben finde, wenn auf Berliner Schulhöfen „Jude“ oder „Schwuler“ ein Schimpfwort ist, so sehe ich es auch für den Titel „Demente der Woche“. Früher sprach man in einem solchen Fall vom „Absteiger der Woche“.
Alle, die wir das hier lesen, sollten an den Stern eine Empörungsmail schreiben.
Das ist absolut diskriminierend und nicht hinnehmbar. Wenn ich nachher Zeit habe, eine vernünftige Mail-Anschrift des Stern zu suchen und eine finde, poste ich sie dann hier.
Danke für die Info,
ich lese den Stern allenfalls bei Friseur oder Doktor,
Lili
Online-technisch findet sich beim STERN diese Rubrik nicht, so dass es wenig sinnvoll erscheint, dorthin eine Mail zu schicken. Vielleicht hat noch jemand eine Idee dazu.