Gestern hatte ich die Gelegenheit, das beim Herder-Verlag zum gleichnamigen Film erschienene Buch genauer anzuschauen. In diesem Buch geht es wesentlich mehr als im Film (siehe meine Filmkritik) um die Alzheimer-Krankheit von Gretel Sieveking. David Sieveking geht hier auch auf Themen ein, die man sich im Film gewünscht hätte, wie man etwa damit umgeht, wenn ein demenzkranker Angehöriger mangels Krankheitseinsicht weiterhin Autofahren will.
Das Buch bringt aber überhaupt nichts, was nicht schon in den Krankheitsberichten von betroffenen Angehöriger geschrieben worden wäre. Mit fast 17 Euronen finde ich es auch etwas sehr teuer. Es wird offenbar gut angenommen, denn es finden viele Lesungen damit statt.
Marketing ist alles…..;-)
Vielleicht hängt es eher damit zusammen, das man sich in so einer schwierigen Situation danach sehnt, nicht allein mit dem Problem zu sein. Da geht so ein Buch natürlich gut weg.
Ich würde so einen Film/ein Buch unter einem anderen Gesichtspunkt sehen.
Viele Erkrankungen (nicht nur in Deutschland) verdrängt man oder betrachtet man als Makel. Ein gewisses Etwas, wofür man sich schämen zu muss. Hier sind zu nennen: Depressionen, Krebs, aber auch Alzheimer. Wenn jemand mit den Themen an die Öffentlichkeit geht, dann halte ich es für mutig. Es ist einfach ein schöner Schritt zur Enttabuisierung.