Je nach Situation hat ein/e pflegende/r Angehörige/r folgende Rollen:
– Sozialarbeiter
– Laienpflegekraft
– Haushaltshilfe
– Betreuer
– leitender Angestellter / Entscheider / Führungskraft
– Konfliktmanager
– Beschäftigungstherapeut
– Krankengymnast
Näheres dazu beschreibt das Intensivkind-Blog und kommt zu dem Schluß:
„Die pflegenden Angehörigen sollen in ihrer Gesamtheit den größten Pflegedienst bilden, wie es häufig als Bild von der Politik verwendet wird. Aufgrund des Rollen– und Funktionsmix, den wir als pflegenden Angehörige ausführen, damit ist dieser Pflegedienst eher die größte Sozialstation. Ein Dienst, bei dem die MitarbeiterInnen am schlechtesten bezahlt werden, unterhalb des Mindestlohnes. Eine Sozialstation, die die schlechtesten Arbeitsbedingungen führt, die mit ihren 24-Stundendiensten an sieben Tage die Woche für eine Pflegeperson gegen das Arbeitszeitgesetz verstößt und bei dem die Angehörigen trotz Krankschreibung häufig weiter arbeiten müssen. Eine Situation, die für die Gesundheit der pflegenden Angehörigen fatal ist; ein Dilemma.“
Pflegehilfe mit Betreuung zu Hause gibt es immer mehr und wird auch immer wichtiger. Ein Pflegedienst kann Aufgaben übernehmen, welche die Senioren nicht mehr machen können. Zudem ist die Altenpflege häufig Seniorenbetreuung, Haushaltshilfe und Krankenpflege in einem. Angehörige müssen diesen Lebensabschnitt aber besonders unterstüzten, ansonsten wird die Pflege im Alter für die Senioren schwer und unangenehm!
Pflege von Angehörigen wird nur deshalb in der Politik so hoch eingeschätzt, damit dem Rest der Gesellschaft ein Bild vermittelt wird, das den nicht pflegenden Angehörigen als Aussenseiter und Buhmann sieht.
Ganz klar stehen hier immer finanzielle Aspekte im Vordergrund. Wenn die Angehörigen pflegen, kostet das den Staat wenig.
Nach dem Tod meines Vaters, hatte ich meine altersdemente Mutter 15 Wochen bei mir zu Hause. Dann erkannte ich, dass ich mein Leben für das meiner Mutter opfere. Trotz Tagespflege jeden Tag ab 17 Uhr verfügbar. Abendliches ausgehen, nur mit Seniorensitter möglich. Eigenes Familienleben mit spontanen Radtouren, Besuchen in Restaurants oder was auch immer – unmöglich.
Mein Leben war nicht mehr mein Leben. Das kann es nicht sein.
Mutter ist jetzt im Heim.
Auch damit geht es mir nicht besonders gut, aber ich kann mein Leben wieder führen. Und ich habe nur das eine.