
Pharmama, in deren Blogroll auch dieses Blog gelistet ist, hat zur Blogparade „ohne Apotheke*r fehlt dir was“ eingeladen. Sofort habe ich in die Maske der Suchfunktion dieses Blogs die Begriffe „Apotheke“ und „Apothekerin“ eingegeben und war ganz erstaunt, daß es keinen Treffer gab.
Und das, obwohl die Versorgung mit Medikamenten zu den ganz wesentlichen Alltagsdingen gehört, die das Befinden beeinträchtigen, wenn es nicht funktioniert. Als Mama noch zuhause wohnte, hatte sie um die Ecke eine Stammapotheke, deren Besitzerin sie verehrte. Sie wurde mit ihren unterschiedlichen Krankheiten viele Jahre lang dort gut beraten und betreut – auch in der Zeit ihrer beginnenden dementiellen Veränderung als sie noch zuhause leben konnte. Ich hatte nie den Eindruck, daß ihre zunehmende Orientierungslosigkeit ausgenutzt wurde, also ihr irgendetwas aufgeschwatzt wurde. Sie war ganz traurig als die Apothekerin ihre Apotheke aus familiären Gründen verkaufte. Sie erzählte meiner Mutter, daß ihre Mutter zunehmend auf ihre Hilfe angewiesen sei und sie deswegen die Apotheke abgeben würde. Mama hat das immer wieder mit großer Hochachtung erzählt und hat sich selbst zu späteren Zeiten nach ihrem Umzug ins Heim immer wieder an diese Apothekerin, die sich immer viel Zeit für sie genommen hat, erinnert.
Mein Blog setzt erst nach Mamas Umzug ein und erzählt vom Leben im Heim und was mich in dieser Zeit bis zu ihrem Tod beschäftigt hat. Da Mama nicht nur eine Demenz hatte, sondern zugleich chronische Schmerzpatientin war und unter Depressionen litt, war die Zusammenstellung der entsprechenden Medikamente immer wieder eine Herausforderung. Sie (und ich) hatten das Glück, daß ein sehr kompetenter Facharzt für Schmerztherapie regelmäßig ins Heim kam und die richtige Einstellung immer wieder anpaßte, denn besonders im November, wenn das Wetter feucht wurde, konnte es vorkommen, daß die bisherige Medikation vom einen zum anderen Tag nicht mehr griff.
Ich weiß auch, daß die Apotheke, mit der das Heim zusammenarbeitete, immer sehr fix war. Praktisch hatte ich aber nur insofern damit zu tun, daß ich die Rechnungen überweisen mußte. Und da ich in den alltagspraktischen Vollzügen nichts mit der Beschaffung der Medikamente zu tun hatte, hat die Apotheke es auch nicht ins Blog geschafft, obwohl deren Arbeit hinter den Kulissen für Mama sehr wichtig war.
Nun habe ich auch bei „myblog“ nachgesehen, wo ich mit dem Alzheimerblog begann bevor ich zu WordPress umzog. Dort kommt die Apotheke zwei Mal vor, aber nicht als medizinischer Dienstleister, sondern als Ort, zu dem Mama mit Günter im Rahmen einer Shoppingrunde ging. Als sie von Heim 1 nach Heim 2 zog, war eine längere Autofahrt angesagt, bei der ihr folgendes auffiel:
Mama gefällt die Autofahrt ausnehmend gut. Sie liebt Autofahren und kommentiert, was sie alles sieht. „Hier gibt es aber viele Apotheken. Die Leute müssen hier kränker sein als anderswo, denn sonst können diese Apotheken nicht alle überleben“. Mama liest aus dem fahrenden Auto Straßennamen und bringt auch die zusammen, die sie nicht kennen kann wie etwa die Knipproder Strasse. Ihr gefällt das viele Grün und die Herbstfarben, die sie sieht.
weiterlesen hier.
Wer sich an der Blogparade von pharmama beteiligen will, kann das bis zum 5. Mai 2016 tun. Die Blogartikel kann man bei ihr in den Kommentaren der Einladung zur Blogparade posten.
Zum Weiterlesen in meinem Blog:
Schmerzfreiheit hat höchste Priorität
Schmerztherapie: Helden des Alltags