Suchanfragen im April

Taschengeld für Polin
Warum Tschengeld? Die Polin, die einen Pflegebedürftigen betreu Haushalt macht, sollte anständig entlohnt werden.

Hogewey für deutsche Senioren
Mit 5000 Euro im Monat sind Sie dabei und niederländisch sollte die zu pflegende Person auch können. Ich stelle es mir nicht gerade prickelnd vor, in einer Umgebung untergebracht zu sein, wo ich die Sprache nicht kenne.

Therapiehund steuerlich absetzbar
Kommt darauf an: Wenn es sich um einen ausgebildeten Hund handelt, der Besuche macht, dann ist das das Privatvergnügen des Halters. Die amtstierärztlichen Untersuchungen gibt es umsonst. Wenn es ein Hund ist, der einer behinderten Person hilft, ihr Leben selbständig zu führen, dann ist der Hund so eine Art medizinisches Hilfsmittel, und dann sieht die Sache anders aus.

Argumentarium: Gutes Leben mit Demenz

Das Institut für öffentliche Theologie und Ethik der Diakonie in Wien  hat ein Argumentarium zum Thema „Gutes Leben mit Demenz“ veröffentlicht. Die Herausgeber schreiben:

Jedes Argumentarium greift ein ethisches Thema auf, das gerade in der gesellschaftlichen Debatte virulent ist. Über die aktuelle Debatte hinaus leuchtet das Argumentarium Hintergründe aus, indem es fragt: • „Worum geht es?“ und die ethischen Grundsatzfragen und -probleme herausarbeitet. • „Wer sagt was?“ und unterschiedliche ethische Positionen und Argumentationen darstellt. • „Was sagen die evangelischen Kirchen?“ und Antworten aus der Perspektive evangelischer theologischer Ethik vorstellt. Mit dem Argumentarium will das IöThE einen Beitrag zu gesellschaftlichen Debatten leisten und die Leser und Leserinnen in ihrer persönlichen ethischen Urteilsbildung unterstützen.

Die Hauptthemen des 12seitigen Heftes sind:

  • Immer noch Ich
  • Personsein in Beziehung
  • Evangelische Position(en)
  • ethische Konflikte

Das Heft kann hier heruntergeladen werden (pdf).

Autofahren mit Demenz?

Aus der Zeit in der ich regelmäßig an einer  Angehörigenselbsthilfegruppe der Alzheimerangehörigeninitiative teilgenommen habe, weiß ich von Leuten, die ihre kranken Ehepartner noch zu Hause pflegen, was für ein schwieriges Kapitel die Frage „Autofahren mit Demenz“ ist und wie viel Streit und Auseinandersetzungen es darüber gibt. In unserer Kultur ist das Auto ein Zeichen von Selbständigkeit, Unabhängigkeit und Autonomie und oft auch ein Statussymbol. Verständlich, daß es dementiell veränderten Autofahrern schwer fällt, nicht mehr ein Auto zu steuern. Und oft merken die Angehörigen die Einschränkungen früher als der Erkrankte. Er will sich ja auch beweisen, was er (noch) kann, daß es doch nicht so schlimm ist. Und auf vertrauten Wegen geht Autofahren auch relativ lang.

In den letzten Wochen war immer wieder davon zu lesen, daß Demenzkranke Unfälle verursacht haben, bei denen die Unfall“gegner“ zu Tode kamen. Vermutlich ist deshalb in den letzten Tagen in verschiedenen Printmedien der Artikel „Autofahren mit Demenz – mit kleinen Ausreden den Ausstieg vorbereiten“   erschienen:

Autofahrer sollten mit fortschreitender Demenz nicht mehr hinters Steuer. Doch was sind erste Anzeichen? Und was können Angehörige tun?

Autofahren bedeutet für viele Menschen Unabhängigkeit. Wer an Demenz erkrankt, büßt im Alltag viele Freiheiten ein – und auch das Autofahren gehört auf lange Sicht dazu. Denn bei schwerer Altersdemenz, so regelt es die Fahrerlaubnis-Verordnung, gilt ein eindeutiges Fahrverbot. „Bei einer leichten Demenz darf aber durchaus noch gefahren werden“, sagt Heike Elisabeth Philipp-Metzen von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.

Doch das Frühstadium einer Demenzerkrankung ist schwer zu umreißen und verläuft von Person zu Person unterschiedlich. Philipp-Metzen warnt, dass die Fahrfähigkeit von Betroffenen, aber auch von Angehörigen oft falsch eingeschätzt wird. Ein erstes Anzeichen dafür, dass es beim Fahren nicht mehr richtig klappt, ist Orientierungslosigkeit…

Zum vollständigen Artikel geht es hier

 

 

 

 

Buch: Hans Jürgen Herber – der lange Abschied

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Viele haben die Fernsehdokumentation „Leben – Lieben – Vergessen“ über Yvonne Herber gesehen, die mit 40 Jahren früh an Alzheimer erkrankt ist.

In den Suchanfragen wird sehr oft gefragt: Lebt Yvonne Herber noch?

Yvonne Herber ist im Januar 2015 verstorben. Sie wurde bis zuletzt von ihrem Ehemann Hans Jürgen Herber mit Unterstützung von vielen anderen zuhause gepflegt.

Hans Jürgen Herber hat über diese Zeit ein Buch geschrieben, das inzwischen in der zweiten Auflage erschienen ist:

Der lange Abschied – als meine Frau mit 40 an Alzheimer erkrankte, Patmos-Verlag, 2015, 199 Seiten,19,99 € (auch als eBook erhältlich)

Eine Leseprobe ist hier (pdf-Datei)

 

Blogparade: Ohne Apotheke*r fehlt dir was

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Pharmama, in deren Blogroll auch dieses Blog gelistet ist, hat zur Blogparade „ohne Apotheke*r fehlt dir was“ eingeladen. Sofort habe ich in die Maske der Suchfunktion dieses Blogs die Begriffe „Apotheke“ und „Apothekerin“ eingegeben und war ganz erstaunt, daß es keinen Treffer gab.

Und das, obwohl die Versorgung mit Medikamenten zu den ganz wesentlichen Alltagsdingen gehört, die das Befinden beeinträchtigen, wenn es nicht funktioniert. Als Mama noch zuhause wohnte, hatte sie um die Ecke eine Stammapotheke, deren Besitzerin sie verehrte. Sie wurde mit ihren unterschiedlichen Krankheiten viele Jahre lang dort gut beraten und betreut – auch in der Zeit ihrer beginnenden dementiellen Veränderung als sie noch zuhause leben konnte. Ich hatte nie den Eindruck, daß ihre zunehmende Orientierungslosigkeit ausgenutzt wurde, also ihr irgendetwas aufgeschwatzt wurde. Sie war ganz traurig als die Apothekerin ihre Apotheke aus familiären Gründen verkaufte. Sie erzählte meiner Mutter, daß ihre Mutter zunehmend auf ihre Hilfe angewiesen sei und sie deswegen die Apotheke abgeben würde. Mama hat das immer wieder mit großer Hochachtung erzählt und hat sich selbst zu späteren Zeiten nach ihrem Umzug ins Heim immer wieder an diese Apothekerin, die sich immer viel Zeit für sie genommen hat, erinnert.

Mein Blog  setzt erst nach Mamas Umzug ein und erzählt vom Leben im Heim und was mich in dieser Zeit bis zu ihrem Tod beschäftigt hat. Da Mama nicht nur eine Demenz hatte, sondern zugleich chronische Schmerzpatientin war und unter Depressionen litt, war die Zusammenstellung der entsprechenden Medikamente immer wieder eine Herausforderung. Sie (und ich) hatten das Glück, daß ein sehr kompetenter Facharzt für Schmerztherapie regelmäßig ins Heim kam und die richtige Einstellung immer wieder anpaßte, denn besonders im November, wenn das Wetter feucht wurde, konnte es vorkommen, daß die bisherige Medikation vom einen zum anderen Tag nicht mehr griff.

Ich weiß auch, daß die Apotheke, mit der das Heim zusammenarbeitete, immer sehr fix war. Praktisch hatte ich aber nur insofern damit zu tun, daß ich die Rechnungen überweisen mußte. Und da ich in den alltagspraktischen Vollzügen nichts mit der Beschaffung der Medikamente zu tun hatte, hat die Apotheke es auch nicht ins Blog geschafft, obwohl deren Arbeit hinter den Kulissen für Mama sehr wichtig war.

Nun habe ich auch bei „myblog“ nachgesehen, wo ich mit dem Alzheimerblog begann bevor ich zu WordPress umzog. Dort kommt die Apotheke zwei Mal vor, aber nicht als medizinischer Dienstleister, sondern als Ort, zu dem Mama mit Günter im Rahmen einer Shoppingrunde ging. Als sie von Heim 1 nach Heim 2 zog, war eine längere Autofahrt angesagt, bei der ihr folgendes auffiel:

Mama gefällt die Autofahrt ausnehmend gut. Sie liebt Autofahren und kommentiert, was sie alles sieht. „Hier gibt es aber viele Apotheken. Die Leute müssen hier kränker sein als anderswo, denn sonst können diese Apotheken nicht alle überleben“. Mama liest aus dem fahrenden Auto Straßennamen und bringt auch die zusammen, die sie nicht kennen kann wie etwa die Knipproder Strasse. Ihr gefällt das viele Grün und die Herbstfarben, die sie sieht.

weiterlesen hier.

Wer sich an der Blogparade von pharmama beteiligen will, kann das bis zum 5. Mai 2016 tun. Die Blogartikel kann man bei ihr in den Kommentaren der Einladung zur Blogparade posten.

Zum Weiterlesen in meinem Blog:

Schmerzfreiheit hat höchste Priorität
Schmerztherapie: Helden des Alltags