Rasante Beschleunigung von Alzheimer beim Umzug ins Heim hatte ich einen Beitrag überschrieben. Ich habe dort der Verallgemeinerung widersprochen, die in dieser Behauptung zum Ausdruck kommt.
Ein Kommentator des Beitrags fragt:
Kann ein Umzug einer dementen Person von einem Heim in ein anderes schaden, ist es gut oder ist es egal, weil die Person das sowieso nicht merkt ?
Das ist noch einmal eine andere Situation. Da meine Mutter von einem Heim in ein anderes Heim umzog, habe ich damit ganz konkrete Erfahrungen gemacht.
Für Menschen, die mit einer dementiellen Veränderung leben, ist ein gewohnter Rhythmus sehr hilfreich. Es muß aus meiner Sicht schon sehr schwer wiegende Gründe für einen Umzug in ein anderes Heim geben. Meine Mutter hat deutlich machen können, daß sie nicht in diesem Heim bleiben will und konnte auch sagen, was im anderen Heim anders sein soll.
Sie wollte ein Zimmer für sich allein statt eines Zweibettzimmers. Das Bad wollte sie für sich haben und nicht mit anderen Menschen teilen. Sie wollte viel Kontakt mit Tieren haben. Das alles war im zweiten Heim gegeben. Alle zwei Wochen gab es einen Ausflug zum Tierbauernhof, wo Mama eine Lieblingsziege hatte ( Wenn die Ziege Husten hat). Außerdem gab es drei Therapiehunde-Teams. So bekam meine Mutter wöchentlich Besuch von einem Therapiehund ( Wenn der Therapiehund kommt …). Außerdem wurden im Heim Katzen, Vögel und Kaninchen gehalten. Für meine Mutter war der Umzug ins neue Heim eine Erfolgsgeschichte. Das war aber nur möglich, weil eine entsprechende Vorbereitung durch das neue Heim gegeben war und die Eingewöhnungsphase sehr gut gestaltet war. Die Einzelheiten dazu kann man hier nachlesen.
Daß eine demente Person nichts vom Umzug in eine neue Umgebung bemerkt, kann ich mir – selbst im letzten Stadium einer dementiellen Veränderung – nicht vorstellen.
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